Praktisches & Grundsätzliches zur Informatik


Wie Quantenfeldtheorie uns das Multiversum modelliert

Soweit Physik uns die wahre Natur der wirklichen Welt, in der wir leben (und deren Teil wir sind) denn überhaupt zutreffend beschreiben kann, scheint sie mir gut vergleichbar zu sein mit


Schaum auf der wogenden Oberfläche eines unendlich weiten, grenzenlosen Meeres von Energie, die durch Quantenfluktuation in ständiger Bewegung gehalten wird wie die Oberfläche eines unserer Weltmeere durch unterschiedlich starke Luftbewegung bei allem nur denkbarem Wetter.


Durch Lebewesen beobachtbare Teile dieser Wirklichkeit – ihre Heimat-Universen – sind endlich große Ausschnitte der Oberfläche diesen gedachten "Meeres" bzw. "Ozeans" geformt als Summe der Amplituden miteinander intererferierender Wellen, deren jede durch einen sog. Urknall entstand, d.h. durch ein Ereignis, das mir gut vergleichbar erscheint
  • aus unser eigenen Perspektive mit einer gewaltigen Eruption tief unten am uns unbekannten "Meeresgrund",
  • aus Perspektive eines denkbaren Schöpfers diesen "Ozeans von Energie" aber eher als kleine Störung seiner Oberfläche durch einen einfallenden "Regentropfen" uns unbekannten Ursprungs:
Physik nämlich kennt unsere Welt nur als Oberfläche diesen Meeres, kennt aber nichts, was unter oder über ihr noch denkbar sein und wirken könnte.

Wo heute vom Multiversum gesprochen wird, ist ebenfalls die Oberfläche diesen unendlich weiten Meeres von Energie gemeint, beschrieben als Feld aller bekannten physikalischen Kräfte.

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Hinweis 1: Die Feldidee geht zurück auf Faraday und hat sich als eine ganz besonders fruchtbare Modellierungs­idee der Physiker erwiesen, insbesondere in der Quantenphysik.

Siehe hierzu: Wie Quantenphysik uns den Kosmos erklärt

Um Missverständnissen vorzubeugen: Wo ich in diesem Webauftritt von QFT (= "Quantenfeldtheorie") spreche, meine ich keine konkrete dieser hoch komplizierten Theorien, sondern die ihnen allen gemein­same, recht einfache Grundidee, die Mitte des 20. Jahrhunderts zu Denkergebnissen von Tomanaga, Schwinger und Feynman geführt hat, für welche sie 1965 mit einem gemeinsamen Nobelpreis geehrt wurden.

Das erwähnt zu haben scheint mir wichtig, da jene Theorien die Quantenphysik mit Einsteins spezieller Relativitätstheorie in einer Weise kombinieren, die ich bisher noch zu wenig verstanden habe. Sie geht zurück auf Paul Dirac und hat dazu geführt, dass man Antimaterie entdeckt hat.

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Hinweis 2: Das Multiversum, von dem ich hier spreche, ist das durch Astronomen und ihre Werkzeuge (in unserer Umgebung wenigstens) beobachtbare, konkret existierende.

Stringtheorie gilt als bisher ernsthaftester Versuch, es zu modellieren und in all seiner denkbaren Komplexität zu beschreiben.

Wo im Internet vom Multiversum bzw. Paralleluniversen die Rede ist, denkt man meist an Everetts Theorie der vielen Welten (die er selbst gar nicht so nannte) und missversteht sie als eine Theorie wirklich existierender "Parallelwelten" im umgangs­sprachlichen Sinne.

Tatsächlich aber hat Everett damit nur denkbare Zustände des von mir hier diskutierten Multiversums gemeint, so dass seine "vielen Welten" eben nur in Konfigurationsraum als denkbare, schrittweise durch ständigen "Kollaps der Wellenfunktion" aus einander hervorgehende Zustände der wirklichen Welt gegeben sind. Eben das aber übersehen die meisten Sachbuchautoren oder Urheber solcher Artikel. Heinz-Dieter Zehs Klarstellung scheinen sie alle nicht gelesen zu haben. Sie findet sich z.B. hier.

Everett selbst verstand seine Theorie lediglich als eine Deutung der Quantenphysik, die konkurriert zur Deutung der Quantenphysik durch die Kopenhagener Physiker um Nils Bohr (welche bis heute Bestand hat und als Standard-Deutung gilt). Bohr hat sich geweigert, Everetts Deutung auch nur zu kommentieren bzw. zur Kenntnis zu nehmen. Harald Wheeler, Everetts Doktorvater, der Everett nach Kopenhagen zu Bohr gesandt hatte, um dem seine Theorie vorzutragen, war sich nicht sicher, welchen Wert er Everetts Arbeit zuerkennen sollte, so dass Everett der Quantenphysik enttäuscht den Rücken gekehrt und sich von da an nur noch mit Operations Research befasst hat.



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