Max Gallmeier: Indiohilfe Ecuador: Puchheimer Benefizkonzerte

Ecuador (und speziell die Provinz Bolivar)


Die Indiohilfe Ecuador – d.h. Max Gallmeier, seine Familie, einige Ausbilder und hin und wieder Prakti­kanten und freiwillige Helfer – wirken in und um Bolivar, einer kleinen Provinz Ecuadors nur wenig südlich des Äquators:

Es leben da im Durchschnitt 55 Einwohner pro Quadrat­kilometer (zum Vergleich: In Bayern sind es 177).

Die wichtigsten Wirtschaftszweige Bolivars sind Landwirtschaft (u.a. Mais, Bohnen, Bananen, Apfelsinen, Kakao, Kaffee, Kartoffeln und Gemüse) und Viehzucht — all das hauptsächlich in Form familiärer Kleinbetriebe. Die wenigen größeren Betriebe sind vor allem agro­industrieller Art: Im Kanton Caluma findet sich eine Zitronenpresse, in Salinas wird Käse produziert. Balzapamba ist für seine Keramik und Apfelsinen-Verarbeitung bekannt, San José de Chimbo für seine Gitarrenbauer.

Dennoch verfügt Guaranda (die Hauptstadt der Provinz) sogar über eine Universität.

Das Klima ist im östlichen, höhergelegenen Teil Bolivars feucht-kühles Höhenklima, im stärker abfallenden westlichen Teil gemäßigt und sehr feucht. Die mittlere Temperatur der Provinz wird mit 13,5°C angegeben.




Bolivar – Provinz im Herzen Ecuadors
Quelle (des Bildes und der allgemeinen Info): Wikipedia





Ecuador
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Für Ecuador als Ganzes gilt: Das Klima ist sehr vielfältig. Es wird zum einen geprägt durch starke regionale Temperaturunterschiede aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen (von 0 bis über 6000 m). Zum anderen sind die Niederschlagsmengen äußerst unterschiedlich.

Die Temperatur dagegen ist das ganze Jahr über relativ gleichmäßig. Besonders in der Sierra aber gibt es ausgeprägte Tag-Nacht-Temperaturschwankungen. Auch existieren selbst innerhalb kurzer Entfernungen deutliche klimatische Unterschiede. So ist z.B. der Norden der Stadt Quito wesentlich wärmer und trockener als ihr Süden. Auch ist der Gipfel des Illiniza Sur vergletschert, während der benachbarte und praktisch gleich hohe Illiniza Norte meistens schneefrei ist. In Höhen bis etwa 3000 m bewirkt das Klima sehr unterschiedliche Nieder­schlags­mengen, höhere Regionen sind durchwegs niederschlagsreich.

Die nördliche Küstenregion — wo tropisches Monsunklima herrscht — kennt eine ausge­prägte Regenzeit (Januar bis Mai). Im Andenhochland gibt es sie so nicht, allerdings gelten dort die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, "Winter" und die Trockenzeiten "Sommer" genannt.

Ecuador hat knapp 14 Millionen Einwohner (das ist knapp ein Fünftel der Einwohnerzahl Deutschlands und etwa die Hälfte der von Peru). Die arbeitende Bevölkerung besteht aus nur gut vier Millionen Menschen. Etwa 40% der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, nur 5% der Einwohner Ecuadors sind über 65. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren (in Deutschland bei 42). Die Lebenserwartung (73 Jahre für Männer) ist nur drei Jahre geringer als in Deutschland.

Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung ist ohne Zugang zu sauberem Wasser (die Statistik spricht von 686 Malaria-Fällen pro 100.000 Einwohner).

Neben der Amtssprache Spanisch besitzt auch Quichua, die zweite Amtssprache, mit etwa zwei Millionen Sprechern große Bedeutung, vor allem in der Sierra. Quichua (auch Kichwa) ist eine Gruppe regionaler Mundarten des Quechua, der lingua franca der Inkas, die jene nach der Eroberung der Region im 15. Jahrhundert eingeführt hatten.

Es ist in Ecuador zwar durchaus üblich, dass die Kinder — sofern sie nicht in allzu entlegener Umgebung wohnen — eine Volksschule besuchen. Aber die Lehrer dort sind schlecht ausgebildet, sich selbst überlassen, und meist wenig engagiert. Es ist daher gar nicht selten, dass auch durchaus willige, intelligente Kinder das Ende ihrer Volksschulzeit erreichen und dennoch kaum lesen und schreiben können. Weiterführende Schulen gibt es auf dem Lande gar nicht.

Wo Indios und Mestizen — das sind zusammen gut 80% der Bevölkerung — in Städten leben, sind sie, wenn ohne Arbeit, dort noch schlechter dran als vormals auf dem Lande. Max Gallmeier und sein Sohn versuchen deswegen auch, die junge Landbevölkerung davon zu über­zeugen, dass ohne Berufsausbildung eine Existenzgründung auf dem Lande einfacher ist als fern der Familie und ohne Job in der Stadt zu überleben. Die Indiohilfe Ecuador hat vielen solcher Exis­tenz­gründungen den Weg geebnet und mitgeholfen, sie erfolgreich zu machen. Die Indios in und um Bolivar schätzen Max Gallmeier daher sehr und hören auf seinen Rat weit mehr als auf den von Regierungsvertretern.

Wirtschaftlich gesehen ist Ecuador — nach Bolivien — das zweitärmste Land Südamerikas. Nur etwa 18% aller Straßen-Kilometer entfallen auf befestigte Straßen. Das durchschnittliche jähr­liche Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 4.500 US Dollar (zum Vergleich: in Bolivien sind es 3.000, in Deutschland 32.000 US Dollar). Berücksichtigt man, dass zwei Drittel des Nationaleinkommens von nur knapp einem Viertel der Bevölkerung erwirtschaftet werden, so wird schnell klar, wie arm die untersten Schichten sind – jene Menschen also, die auf dem Lande nicht selten noch in Strohhütten leben oder, sofern sie in das Umfeld einer Großstadt zogen, in Siedlungen wie der im folgenden Bild:




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Die im Bild gezeigte Siedlung ist übrigens Teil von Guayaquil (einer Hafenstadt im Südwesten des Landes, die zugleich größte Stadt Ecuadors ist: 2.4 Mio Einwohner):




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Gut ein Drittel aller Einwohner Ecuadors leben im Großraum der Städte Guayaquil (3.3 Mio) oder Quito (1.9 Mio). Quito ist die Hauptstadt des Landes.

Die Indiohilfe Ecuador versteht sich als Hilfe für die mittellose Landbevölkerung und möchte im Interesse der Indios der Landflucht entgegen­wirken. Glücklicherweise gilt: Obgleich die Urbanisierung auch in Ecuador rasch voranschreitet, ist sie hier (mit derzeit etwas über 60%) doch eine der niedrigsten Südamerikas: Nur Paraguay und Guayana sind weniger verstädtert.

Der wirkliche Charm Ecuadors entfaltet sich außerhalb der Großstädte — über die Schönheit der Landschaft und nicht zuletzt die ihrer Bewohner (Fotos von Inge bzw. Christian Greiter):











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