Max Gallmeier: Indiohilfe Ecuador: Puchheimer Benefizkonzerte

Das Ausbildungskonzept


Die Lehrlingsausbildung der Indiohilfe Ecuador ist

  • zu etwa 15% theoretischer Art,
  • ansonsten aber rein praktischer Natur.
Voraussetzungen für die Aufnahme in die Berufsschule sind, dass der oder die Jugendliche
  • mindestens 13 Jahre alt ist
  • und die Volksschule abgeschlossen hat.
Auch die zweite dieser Voraussetzungen garantiert aber keineswegs, dass er oder sie
  • Spanisch spricht
  • oder auch wirklich Lesen und Schreiben kann.
Die Indiohilfe Ecuador beschäftigt deswegen eigens eine Lehrerin, die dafür da ist, den Schülern Nachhilfe-Unterricht in Lesen, Schreiben und Rechnen zu erteilen bzw. im Erlernen der offiziellen Landessprache (Spanisch).

Zu Beginn der Ausbildung werden die Schüler und Schülerinnen neu eingekleidet. Zudem sind die ersten drei Monate der Ausbildung dem Bemühen gewidmet, sie an Ordnung und Sauberkeit zu gewöhnen (nicht zuletzt auch, was jeden nur denkbaren Aspekt persönlicher Hygiene be­trifft). Das ist notwendig, denn keiner dieser Jugendlichen hatte jemals zuvor die Gelegenheit, sich warm zu duschen oder auch nur Toilettenpapier zu benutzen.

Nach Ende dieses ersten Vierteljahres, so schreibt uns Max Gallmeier, hat man dann aber saubere und sehr wissbegierige Kids, die mit viel Eifer und großem Fleiß ihre eigentliche berufliche Ausbildung beginnen.

Was die Lehrlinge während der Ausbildung produzieren, wird – soweit es über den Eigenbedarf der Schule und des Internats hinausgeht – vermarktet und dient so mit dem Zweck, die Stiftung autark zu machen (soweit die Lehrer anderes als nur Allgemeinbildung unterrichten, muss die Indiohilfe sie selbst bezahlen; Spendengelder dienen vor allem dem Ausbau der Gebäude und der An­schaffung notwendiger Maschinen).

Es ist den Schülern erlaubt, während der Freizeit Gegenstände, wie etwa Möbelstücke, für den eigenen Bedarf und auch für den Bedarf von Eltern oder Verwandten zu produzieren. Das dazu notwendige Material steht ihnen kostenlos zur Verfügung.

Damit die Schüler dem Elternhaus nicht entfremdet werden, leben sie nur von Montag bis Freitag im Internat. Freitag nachmittags begeben sie sich auf den Heimweg um dann erst Montag morgens – um 9 Uhr – wieder da zu sein.

Max Gallmeier hat auch eine Art Volkshochschule ins Leben gerufen: In regelmäßigen Abständen werden interessierte Indios — insbesondere die Eltern der Schüler — eingeladen, eigens für die Landbevölkerung konzipierte Fortbildungsveranstaltungen (auf dem Gelände der Indiohilfe) zu besuchen. Dies ist zudem stets gute Gelegenheit für die Schüler, ihren Eltern, ihren Geschwistern oder anderen Verwandten zu zeigen, mit was sie sich befassen und welchem Zweck das, was sie erlernen, dient.

Da es zu Gallmeiers Konzept gehört, die Schule und die Lehrwerkstätten mit modernen Maschinen auszustatten, kommt es gar nicht so selten vor, dass andere Berufsschulen des Landes — hin und wieder sogar Hochschulen — Praktikanten zur Indiohilfe schicken.

Lediglich seinen Traum, vielleicht auch mal ein Gymnasium gründen zu können, hat Max Gallmeier bisher nicht verwirklichen können.





























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