Gehirn-und-Quantenphysik





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Gehirne, Gedanken und wie Gedanken den Körper steuern (könnten)

   





D i s k u s s i o n


 Beitrag 0-235
Gedanken und Körper — Wie sich Görnitz ihre Interaktion erklärt

 
 

 
Biologische Gehirne im Lichte der Quantenphysik


 
System-Isolation

 
und wie es kommen könnte, dass

 
Körper und Gedanken wechselwirken

 
 
Aus Sicht klassischer Physik sind Systeme nur dann isoliert, wenn sie sich räumlich nicht durchdringen, noch besser: wenn sie rämlichen Abstand von einander haben.
 
Ganz anders in der Quantenphysik: Hier gelten zwei Systeme als isoliert voneinander, wenn ihnen Wechselwirkung unmöglich (bzw. weitgehenst unmöglich) gemacht wurde. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn sie sich räumlich durchdringen. Bestes Beispiel hierfür ist durch eine Glasfaser gesandtes Licht.
 
Nur isolierte Quantensysteme werden sich nicht miteinander verschränken, denn: Jede Wechselwirkung erzeugt Verschränkung.
 
Görnitz stellt fest: Messbar sind Hirnaktivitäten, nicht aber die Gedanken selbst. Dies bringt ihn zur Vermutung, dass Gedanken von der materiellen Welt isolierte Quantensysteme seien. Mich erinnert das ein bisschen an Sheldrake These morphogenetischer Felder.
 


Thomas und Brigitte Görnitz:
 
Auf jeden Fall kann davon ausgegangen werden, dass die im Bewusstein und auch die im Unterbewussten vorhandene Information sich mit den Zuständen des Körpers verschränkt.
 
Durch solche Wechselwirkung wird für das den Gedanken darstellende Quantensystem die Isolation vom Körper aufgehoben. Beider Zustände werden aneinander gekoppelt [zueinander korrelliert].
 
Betrachten wir z.B. die Sehwahrnehmung: Jedes einlaufende Photon bewirkt einen Quantenabsorptionsprozess im Sehpurpur der Netzhaut: eine irreversible Reaktion, die quantenphysikalischer Messprozess ist. Aufgrund durch ihn geschaffener Fakten werden Signale ins Gehirn gesandt, die dort Wirkungen auslösen, die selbst wieder Messprozesse sind und daher Fakten schaffen. Im dortigen Nervengewebe können so weitere Quantenzustände erzeugt werden, die z.B. mit anderen Zuständen aus dem Gedächtnis — mit Erinnerungen — abgeglichen werden.
 
Da jeder Gedanke (wenn er tatsächlich Quantensystem sein sollte) nicht nur lokal existiert, kann das zu Wechselwirkung zwischen ihm und anderen Teilen des Gehirns führen.
 
Mit entsprechend viel kleinerer Wahrscheinlichkeit sogar zu Wechselwirkung zwischen ihm und anderen Objekten unserer Welt (d.h. nicht nur mit solchen, die Teil des Körpers sind, von dessen Gehirn wir hier sprechen.
 
 
Lies auch: M. Spitzer: Ketchup und das kollektive Unbewusste, Schattauer (2001).

 


 
Quelle: Thomas & Brigitte Görnitz: Der krative Kosmos, Spektrum-Verlag (2002), Kap. 12.2


 

 Beitrag 0-238
Wie die Gehirne biologischer Lebewesen funktionieren

 
 

 
Wie unser Gedächtnis funktioniert

 
 
Wer Information aus einem Datenspeicher abruft, erhält sie in physikalisch klassischer Form, d.h. als Kopie des Originals, welches sich dadurch nicht verändert.
 
Wo nun aber Lebewesen aus ihrem Gedächtnis Information abrufen, wird sie als Zustand eines Quantensystems abgerufen, so dass — wie das No-Clonig Theorem zeigt — dass der abgerufene Gedächtnisinhalt, der uns dann als klassische Information bewusst wird, nicht mehr voll dem Original entspricht:
 
 
Was in unserem Bewusstsein ankommt, sind Fakten (Ergebnisse quantenphysikalischer Messprozesse im Gehirn).
 
 
Diese Fakten sind "Schatten" quantisierter Zustände des Gehirns.


Görnitz (2002):
 
Wo Information als Zustand eines Quantensystems abgerufen wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Abruf sie nicht verändert, praktisch Null.
 
In der Regel darf man dann erwarten, dass bei einer Wiedereinspeicherung diese Information in leicht veränderter Version ins Gedächtnis zurück gelangt.

 
Dies hat zur Folge, dass schon jeder Abruf einer Erinnerung einen Umbau der Gedächtnisinhalte zur Folge hat (der neurochemisch sogar nachweisbar ist).
 
Solch dynamische Bearbeitung und Veränderung unserer Gedächtnisinhalte findet ständig statt und zu großen Teilen unterbewusst.
 
Ein wichtiger Teil aller Traumarbeit dürfte darin bestehen, neu gewonnene Erfahrungen in schon vorliegende Gedächtnisinhalte zu integrieren und all das zu einem Gesamtgebilde zu verarbeiten.
 
Fazit also:
     
  • Jedes Aktivieren von Gedächtnisinhalten — auch unbewusstes — erlaubt deren Veränderung und so z.B. die Bearbeitung traumatischer Schädigungen: Durch vom Therapeuten provoziertes Sprechen über ein Problem wird die gespeicherte Information aktiviert. Sie zu formulieren und auszusprechen schafft Fakten, bedeutet also Messung. Da dies den quantenphysikalischen Zustand des Gedächtnisträgers verändert, geht manches verloren und wird anderes, nun neu bewertet, abgespeichert.
     
  • Die messbaren Impulse im Gehirn haben physikalisch alle gleiche Struktur und sind in gewissem Sinne ununterscheidbar. Ein und derselbe elektrische Impuls kann als optischer oder akustischer Reiz wahrgenommen werden. Hier wird deutlich, dass unser Bewusstsein abstrakte Information je nach Umgebung verschieden interpretiert.
     
  • Damit ist auch klar, dass ein EEG keine Gedanken lesen kann, sondern nur dokumentiert, zu welcher Zeit welche Bereiche des Gehirns deutlich aktiver als andere waren.

 


 
Quelle: Thomas & Brigitte Görnitz: Der krative Kosmos, Spektrum-Verlag (2002), S. 309-311


 

 Beitrag 0-288
Unsere unglaublich hohe Gehirnkapazität

 
 

 
Unsere unglaublich hohe Gehirnkapazität

 
 
Wir können versuchen, uns die Zahl möglicher Verknüpfungen von Nervenzellen in einem menschlichen Gehirn zu veranschaulichen:
     
  • Jede Nervenzelle unseres Gehirns kann mit etwa 10 000 anderen verknüpft sein.
     
  • Die Menge an Information, die durch ein System von N miteinander verknüpfter Zellen darstellbar ist, wird aus wenigstens M Bits bestehen, wo M die Zahl der unterschiedlichen Verknüpfungsvarianten dieser N Zellen ist.
     
    Leicht nachzurechnen ist:
     
    • Für N = 2 gibt es genau 2 unterschiedliche Verknüpfungsgeflechte.
       
    • Für N = 3 sind es 8 (denn zwischen 3 Punkten kann man auf 3 Arten 1 Linie ziehen, auf 3 Arten 2 Linien, und auf jeweils 1 Art 3 Linien oder gar keine).
       
    • Bei 4 Punkten kommen wir schon auf 64 Möglichkeiten,
       
    • bei 5 auf 1024,
       
    • bei N = 24 aber schon auf eine Anzahl, die größer ist als die Zahl aller Atome im beobachtbaren Universum.
       
    • Für N = 10 000 schließlich ist M von einer einfach nicht mehr vorstellbaren Größe.

     
    Nun enthält unser Gehirn aber nicht nur ein solches Geflecht, sondern bis zu 10 Millionen davon
     
    (denn es enthält zwischen 10 und 100 Milliarden Nervenzellen).

 
 
Obgleich nun aber hochentwickelte Gehirne die kompliziertesten und kunstvollsten Gebilde im gesamten Universum zu sein scheinen, scheint die Evolution — als dessen Ergebnis sich alles ergibt — doch nur von zwei recht einfachen Mechanismen gesteuert zu sein:
     
  • Der erste: Da hoch symmetrische Zustände oft instabil sind, kommt es ständig zum Zerfall stabiler, symmetrischer Konfigurationen des Universums in stabilere, dafür aber weniger symmetrische. Dies erklärt gut die ständig steigende Vielfalt unterschiedlicher Objektarten.
     
  • Der zweite: Was genau sich — ausgehend von einem bestimmten symmetrischen Zustand in einen weniger symmetrischen — als resultierende Form ergibt, wird durch Wahrscheinlichkeiten gesteuert. Die besonders wahrscheinlichen neuen Formen ergeben sich besonders häufig [was z.B. erklären könnte, dass alle Blätter eines Baumes i.W. gleiche Form bekommen].


 

 Beitrag 0-382
Information in und um biologische Gehirne

 
 

 
Protyposis und biologische Gehirne

 
 
Als Protyposis bezeichnet man (nach Görnitz) quantenphysikalisch gegebene, abstrakte Information, welche unser Gehirn über elektromagnetische Wellen erreicht, von ihm aber noch keine Bedeutung zugeordnet bekam.
 
Soweit Gehirne Protyposis interpretieren, kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Körper und Geist — weswegen wir denn auch die durch die klassische Physik postulierte strikte Trennung von Körper und Geist nun als nicht weiter haltbar zu betrachten haben.
 
Auch ein anderes Erbe der klassischen Physik — die immer noch vorherrschende Ansicht, Materie sei aus isololiert voneinander betrachtbaren kleinsten Teilchen aufgebaut — hat uns die Quantenphysik als nicht weiter haltbar erkennen lassen: There are no Particles, there are only Fields.
 
 
Aus hinreichend grober Sicht, mindestens aus unserer Alltagssicht heraus, beschreibt die klassische Physik unsere Welt durchaus richtig. Erst wer genauer hinzusehen wünscht — und verstehen möchte, wie es zur makroskopischen Sicht kommt — muss sich der Quantenphysik bedienen.

 

 Beitrag 0-383
Kann ein Gehirn ein anderes Gehirn direkt beeinflussen?

 
 

 
Wie man sich Gehirne über elektromagnetische Wellen

als miteinander vernetzt vorstellen kann

 
 
Das immense Gesamtspektrum elektromagnetischer Wellen bestimmt in vielfacher Hinsicht — und für uns immer deutlicher — das Leben auf unserem Planeten.
 
Schon seit Beginn der Menschheit hat man Licht als Spender des Lebens gesehen und deswegen oft als etwas Göttliches empfunden — und das, obgleich man es damals nur als sichtbares Licht kannte und als Spender von Wärme.
 
Erst in der Neuzeit wurde klar, dass es vor allem Informationsträger ist, der weitaus mächtigste, den wir kennen.
 
Zudem wissen wir heute, dass insbesondere das sichtbare Licht Grundlage sämtlicher biochemischer Vorgänge in Lebewesen ist.
     
  • Das für Menschen sichtbare Licht hat Wellenlängen zwischen etwa 380 und 780 Nanometer (nm).
     
  • Der daran angrenzende Bereich der Infrorotstrahlung (wärmende Strahlung) hat Wellenlängen zwischen 780 nm bis hin zu 1 Millimeter (mm).
     
  • In ihm ist enthalten der Bereich der Ultraviolettstrahlung mit Wellenlängen zwischen 10 nm und 380 nm.

 
Die Wellenlängen des nicht sichtbaren Bereichs,
     
  • reichen hinter bis zur Plancklänge,
     
  • reichen aber auch hinauf bis mindestens zum Durchmesser des beobachtbaren Universums.

In Frequenzen ausgedrückt sprechen wir also von elektromagnetischen Schwingungen im Bereich zwischen 10-20 bis 1020 Hz (= Schwingungen pro Sekunde).
 
Einige Bereiche dieser Strahlung sind für Lebewesen eher gefährlich:
     
  • Mikrowellen etwa — mit einer Wellenlänge zwischen 1 cm und 1 Meter — können bei hoher Konzentration Proteine zerstören.
     
  • Und Röntgenstrahlen mit sehr kleiner Wellenlänge können in hoher Dosierung Krebs verursachen.

Unverzichtbar für unsere moderne Zivilisation sind Ultrakurzwellen, Mittelwellen und Langwellen geworden, denn auf ihnen basieren Radio, Fernsehen und Mobilfunknetze. Sie haben deutlich größere Wellenlänge als das sichtbare Licht oder die Mikrowellen in unserer Küche — sind also auch entsprechend energieärmer (so dass sie uns scheinbar nicht schaden können: Es wird ja der Körper moderner Menschen heute ständig gleichzeitig schon von etwa 50 Fernseprogrammen und mindestens 500 Handy-Nachrichten durchquert).
 
Lichtwellen mit noch deutlich längerer Wellenlänge werden produziert und empfangen von biologischen Gehirnen, etwa dem Gehirn des Menschen. Was unser Gehirn an solchen Wellen ständig erzeugt kann aufgezeichnet werden durch ein sog. EEG. Sobald sie dort nicht mehr zu erkennen sind, ist das ein wichtiger Hinweis auf einen eingetrenen Hirntod, so dass der Verstorbene dann ggfs. zur Organspende freigegeben werden kann.
 
Die von unserem Gehirn ausgehenden elektromagnetischen Wellen — im Folgenden stets als Gehirnwellen bezeichnet — werden klassifiziert als
     
  • Gammawellen (Wellenlänge zwischen 3000 und 10.000 km): Sie zeugen von konzentrierter geistiger Tätigkeit.
     
  • Betawellen (Wellenlänge bis 30.000 km): Sie weisen auf gute Aufmerksamkeit hin.
     
  • Alphawellen (mit noch längerer Wellenlänge) weisen auf Entspannung und mehr nach innen gerichteter Aufmerksamkeit hin.
     
  • Thetawellen (Wellenlänge etwa 50.000 km) sind typisch für Hypnose oder tiefe Medidation.
     
  • Deltawellen schließlich (Wellenlänge zwischen 100.000 und 300.000 km) sind mit heutiger Technologie gerade noch messbare Gehirnwellen.
     
  • Man sollte nicht daran zweifeln, dass unser Gehirn darüber hinaus auch noch jede Menge noch energieschwächerer Wellen aussendet (und wohl auch empfängt).

 
Das besonders Schöne an elektromagnetischen Wellen — von Physikern einfach » Licht « genannt — ist,
     
  • dass sie einander durchdringen, ohne sich zu stören,
     
  • aber dennoch über geeignete Geräte — und auch vom Gehirn — einzeln empfangen werden können.
 
Möglich wird das, da jede einzelne Lichtwelle eine unteilbare, d.h. nur ganz oder gar nicht durch Atome oder noch kleinere Materieteilchen konsumierbare Portion von Energie darstellt. Ihre Größe ist proportional zur Frequenz der Welle.
 
Wo ein Gehirn solche Wellen als Photonen, d.h. als kleinste Portionen von Energie absorbiert, tragen sie ihm Information zu, welche ankommt als abstrakte Information (Görnitz nennt sie Protyposis, Physiker modellieren sie als eine Wahrscheinlichkeitswelle, die nach der Bornschen Regel jede nur mögliche Wirkung auf die das Photon verschluckende Materie beschreibt). Jede absorbierte Welle hat somit einen kleinen Teil des Gehirns in einen neuen Zustand versetzt, der sich — in Form virtueller Photonen und über Ionentransport — entlang der Nervenbahnen hin zu anderen Nervenzellen und Zellkomplexen hin fortzusetzen trachtet. Wo solche Ausbreitung gelingt, werden sog. Synapsen (= Verbindungen, die der Ausbreitung des neuen Zustandes unterschiedlich hohen Widerstand entgegensetzen) aktiviert und dabei auch vorübergehd durchlässiger gemacht.
 
Beim solchem Durchqueren des Gehirns wird die angekommene Information mit zunehmend mehr Bedeutung versehen, aber auch immer wieder auf neue Photonen übertragen, die ihrerseits zu eine Veränderung der Energieniveaus in Molekülen gebundener Elektronen führen [genauer: dem Elektronfeld leicht andere Form geben].
 
 
Auf diese Weise werden im Gehirn von außen ankommende elektromagnetische Signale ebenso wie ankommende Druckwellen von zunächst abstrakter — d.h. bedeutungsfreier — Information verarbeitet zu bedeutungstragender Information.
 
Dieses Zusammenführen einzelner Informationen zu einer ganzheitlichen Erfahrung und Wahrnehmung im geistigen Sinne ist typisch für quantenphysikalische Vorgänge, wie man sie auf materieller Ebene bei der Bildung oder dem Umbau von Molekülen beobachtet. Wasserstoff und Sauerstoff etwa sind Gase. Erst wenn sie sich infolge elektromagnetischer Wechselwirkung 3 dieser Atome zu Wasser verbinden, entstehen Eigenschaften, die es vorher nicht gab: etwa die Eigenschaft flüssig zu sein. Viel von dem Neuen, das so zustande kommt, können Chemiker inzwischen durch quantenphysikalische Berechnungen vohersagen und begründen.
 
 
Aber dieses Neue ist eben nicht nur Summe seiner Teile,
 
sondern ist etwas komplett Neues,
 
das es ohne sinnvolles Zusammenwirken jener Teile gar nicht geben kann.

 
 
Erstaunlicherweise haben Menschen schon lange vor solch wissenschaftlichen Erkenntnissen im täglichen Sprachgebrauch Begriffe verwendet, in welchen das Licht als Metapher für Denkvorgänge benutzt wird: So z.B. wenn wir von » Erleuchtung «, einem » strahlenden Gesicht « oder einem » Geistesblitz « sprechen oder sagen » Ihm geht ein Licht auf «. Umgekehrt reden wir auch von » geistiger Umnachtung « oder » Unterbelichtung «.
 
Es ist ganz so, als hätten die Menschen schon immer gewusst oder wenigstens erahnt, das Denkvorgänge etwas zu tun haben mit dem, was Physiker » Licht « nennen.
 
Ein vom sowjetischen Psychologen Alexej N. Leontjew (1909-1979) durchgeführtes Experiment scheint sogar zu beweisen, dass sichtbares, aber nicht gesehenes Licht von irgendwelchen Hautrezeptoren wahrgenommen werden kann.
 
In diesem Zusammenhang scheint erwähnenwert, dass in der biologischen Evolution besonders lichtempfindliche Hautzellen sich zunächst zu mehrzelligen "Augen­flecken" zusammenfanden, aus denen sich dann später — vor etwa 500 Mio. Jahren — echte, nun bilderzeugende, Augen entwickelt haben.
 
 
 
Kann nun aber wirklich ein Gehirn ein anderes Gehirn beeinflussen?

 
 
Indirekt ist das auf jeden Fall möglich, da ja jede Idee schriftlich oder mündlich aufgezeichnet und in dieser Form dann verbreitet werden kann.
 
Fragen wir also genauer:
 
 
Kann eine von einem Gehirn ausgesandte elektromagnetische Welle den Zustand eines anderen Gehirn physikalisch erklärbar abändern,
 
seine Gedanken also durch die eigenen Gedanken irgendwie beeinflussen?

 
Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass die von Gehirnen abgestrahlten Wellen sehr niedrige Frequenz haben, somit extrem kleine Portionen von Energie darstellen und daher die fremde Schädeldecke i.A. nicht durchdringen werden — das fremde Gehirn also i.A. nur erreichen können, wo sie das Hindernis durchtunneln (Stichwort: Tunneleffekt) oder wo sie durch Schädelöffnungen ins Innere des Schädels und dort hin zum Gehirn finden.
 
Daher werden die meisten fremden Gedanken — wenn nur über solche Wellen transportiert — auf unser eigenes Gehirn keine Auswirkung haben können.
 
Aber natürlich wird es immer wieder vorkommen, dass die eine oder andere in fremden Gehirnen erzeugte Welle dennoch auch unser eigenes Gehirn erreicht und dort ein Quantenereignis hervorruft. Das Resultat kann dann von unterschiedlicher Natur sein:
     
  • Fall 1: Es könnte die einlaufende Welle beim Durchqueren unseres Gehirns dort aus Molekülen bestehende Antennen zum Schwingen bringen — ganz so wie Radiowellen von einer Radioantenne aufgefangen werden, wenn sie für Wellen einer bestimmten Wellenlänge empfindlich ist. Das wäre dann ein schon eher makroskopisch zu nennender Effekt.
     
  • Fall 2: Es kann jene Welle sich mit einem Elektron in einem Atom unseres Gehirn vereinen, unserem Gehirn also leicht anderen Zustand geben, was dann Folgen haben kann, die ohne solches Quantenereignis nicht eingetreten wären. Ein ganzer Gedanke wird auf diesem Weg aber sicher nicht übermittelt.
     
  • Fall 3: Die ankommende, fremde Gedanken transportierende Welle, kann in unserem Gehirn Quanten z.B. polarisieren und sich so mit ihnen verschränken. Dies ist ein besonders spannender Fall, den solche Quantenverschränkung hat zur Folge, dass — wenn auch nur über sehr kurze Zeit hinweg — kleine Teile des fremden Gehirns mit kleinen Teilen unseres Gehirn sozusagen "synchronisiert" sein (genauer: korreliertes Verhalten aufweisen) werden.

Natürlich ist Fall 3 der mit Abstand interessanteste, da er am ehesten dazu führen kann, dass wirklich ein ganzer Gedanke von einem Gehirn in ein anderes gelangen kann.
 
Wo das passiert, kann es sich aber wohl dennoch immer nur um Gedankensplitter handeln, denn wie man inzwischen weiß, ist keine Verschränkung von Quanten zeitlich stabil: Seit 2007 können Forscher an der TU Wien im Experiment beobachten, dass Kohärenz, d.h. das Maß an präzise bestimmter quantenmechanischer Überlagerung, nach einem charakteristischen Gesetz im Laufe der Zeit zerfällt. Dieser Zerfall unterliegt — anders als man vermuten könnte — keinem exponentiellen Gesetz, sondern folgt einem komplizierteren Verlauf.
 
 
 
Nebenbei noch:
 
Sogenannte Nahtoderfahrungen — lies mehr darüber in van Lommels Buch — sind meiner Ansicht nach noch keineswegs dahingehend zu deuten, dass menschliches Bewusstsein nicht-lokal sein müsse.
 
Kurz: Die Schlussfolgerung Pim van Lommels, dass Nahtoderfahrungen auf ein nicht-lokales Bewusstsein hindeuten, teile ich keineswegs.
 
Seine Beobachtungen lassen sich viel eher dadurch erklären, dass das, was man heute als Gehirntod definiert, eben noch lange nicht der Tod des Gehirns ist, sondern vielmehr nur der Punkt, ab dem das sterbende Gehirn derart schwache elektromagnetische Signale erzeugt — d.h. mit derart langen Wellenlängen operiert —, dass selbst modernste Messgeräte solche Gehirnaktivität nicht mehr registrieren können.
 
Hierfür spricht auch, dass Menschen mit Nahtoderfahrung hinterher ja durchaus wieder ein funktionsfähiges Gehirn haben.
 
So gesehen implizieren Nahtoderfahrungen eingentlich nur, dass
  • Gehirne über deutlich sensiblere Antennen verfügen als moderne Technologie bereitstellen kann
  • und dass, was man heute als Gehirntod definiert, eben noch keineswegs den endgültigen Tod einer Person bedeuten muss.


 
Quellenverzeichnis:


 

 Beitrag 0-514
Ramanujan — ein Gehirn ganz anderes als unseres

 
 

 
Ramanujan — ein Gehirn ganz anderes als unseres

 
 
Dass menschliche Gehirne den Menschen unterschiedlichste Talente verleihen können — auch in ganz unterschiedlichem Ausmaß, was diese oder jene besondere Fähigkeit betrifft — ist uns allen klar. Neurologen haben zudem Beispiele dafür gefunden, dass selbst Gehirne, die (was Gehirnmasse betrifft) extrem unvollständig erscheinen, den betreffenden Menschen immer noch zu einem geistig gesunden Exemplar seiner Gattung machen können.
 
Dennoch scheint bisher nur ein einziger Mensch — der Inder Ramanujan — die Fähigkeit gehabt zu haben, extrem komplizierte, gar nicht naheliegende zahlen­theoretische Zusammenhänge intuitiv zu entdecken und fehlerfrei zu formulieren.
 
Er besaß die Gabe, täglich nicht selten gleich mehrere hochkomplizierte zahlentheoretische Gleichungen — ohne sie formal herleiten zu müssen — rein intuitiv also, als wahr zu erkennen.
 
Eine der erstaunlichsten dieser Formeln ist folgende Reihenentwicklung der Kreiszahl π: Es treten darin nicht nur ganz und gar nicht naheliegende große Zahlen auf, sondern die Reihe ist zudem auch noch extrem schnell konvergent: Jeder zusätzliche Summand bringt uns zu einer um weitere 8 Dezimalstellen genaueren Näherung des Wertes der Kreiszahl.
 
 
 
Ramanujans schnell konvergete Reichenentwickling der Kreiszahl φ

 
 
Es ist dies eine von Ramanujans Formeln, für die er — anders als für zahlreiche andere — selbst einen Beweis veröffentlicht hat. Er führt über Kettenbrüche (mit denen Ramanujan trotz ihrer unhandlichen Schreibweise virtuos umzugehen verstand) und über das, was man heute die Theorie elliptischer Funktionen nennt.
 
 
Die Einsicht, dass 1729 die kleinste natürliche Zahl ist, die sich auf genau zwei Weisen als Summe der dritten Potenzen zweier andere natürlicher Zahlen schreiben lässt, war ihm ebenso präsent und durch seinen Geist ebenso schnell einzusehen wie für uns die Tatsache, dass 8 die dritte Potenz von 2 ist.
 
Es hat sich immer wieder gezeigt, dass Ramanujan mit Kettenbrüchen und Zahlen von nur 3 bis 4 Dezimalstellen ebenso sicher und fehlerfrei im Kopf rechnen konnte, wie andere Mathematiker mit dem kleinen Ein-Mal-Eins. Dass sich in seinem schriftlichen Nachlass auch der eine oder andere Fehler findet, scheint vor allem darauf zurückführbar, dass auch sein Gehirn nicht immun gegen Flüchtigkeitsfehler war (und er Nebenrechnung weit mehr als andere nur im Kopf erledigt hat).
 
Ramanujam scheint der bisher einzige Mensch gewesen zu sein, der sich auch ziemlich komplizierte zahlentheoretische Zusammenhänge nahezu mühelos, schnell, klar und deutlch präsent zu machen verstand (und das auch noch ohne dass er — bevor Hardy ihn seiner erstaunlichen Ergebnisse wegen nach England einlud — jemals die Gelegenheit hatte, sich als Student an einer Hochschule mit Zahlenthorie zu befassen).
 
 
 
Seine einzigartige Fähigkeit,
 
Zahlen in oft hochkomplizierter Relation zu einander ständig präsent zu haben,
 
war ihm als zusätzlicher Sinn ganz offensichtlich angeboren.

 
 
 
Heute hüten die Mathematiker Ramanujans Sammlung zahlentheoretischer Zusammenhänge wie einen einzigartigen Schatz und versuchen, auf die Beweise hinter den Formeln zu kommen.
 
Leider sind Ramanujam nach seinem ersten Zusammentreffen mit Hardy in England und seiner damit beginnenden mathematischen Ausbildung in Cambridge nur noch sechs kurze Jahre geblieben. Er starb 1920, nun wieder in Indien, an Tuberkulose.
 
Sein Werk, sein Glaube und seine zahlentheoretischen Einsichten – von ihm als von der Göttin Namagiri mitgeteilt erachtet – machten ihn nach seinem frühen Tod 1920 zur bisher rätselhaftesten Mathematiker-Legende, zu einem Stern am Himmel der Zahlen und Formeln ...
 
 
 
Formale Herleitungen hielt das Genie für überflüssig,
 
denn seiner Überzeugung nach werden Formeln und Sätze » entdeckt «.

 
 
"Eine Gleichung hat für mich keinen Sinn, es sei denn, sie drückt einen Gedanken Gottes aus" — das war die Botschaft dieses außergewöhnlichen Genies mit einem Gehirn, wie es bislang niemand sonst hatte.
 
Aber wie, so fragen wir uns, konnte er z.B. die folgende Formel einfach nur » entdecken «?
 
 
 
eine von Ramanujans angeblich nur » entdeckter « Formeln

 
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Meiner, Gebhard Greiters, Ansicht nach ist heute nicht mehr eindeutig feststellbar, in welchem Umfang Ramanujan vor seiner Zeit in England seine Formeln tatsächlich vor allem intuitiv fand (statt auf besonders geschicktem, mehr systematischem Weg). Tatsache aber scheint zu sein, dass er Hardy mit einer ganzen Menge zutreffender zahlentheoretischer Formeln überrascht hat, die Hardy — obgleich damals weltweit führender Zahlentheoretiker — entweder noch gar nicht kannte oder als richtig und keineswegs leicht zu beweisen eingestuft hat. Er hätte ihn sonst wohl auch gar nicht eingeladen, aus Indien zu ihm nach England zu kommen (und das trotz der Tatsache, dass Ramanujans Liste von Formeln schon auch einige wenige enthielt, die Hardy als falsch erkannte).
 
Dass Ramanujan für seine oben genannte Formel zur Berechnung der Kreiszahl π einen doch eher komplizierten Beweis veröffentlicht hat, weckt in mir den Verdacht, dass er sich so manche seiner Formeln schon auch wirklich erarbeiten musste — und deswegen das Video » Wie tickt ein Genie? « Ramanujans Art zu denken vielleicht doch ein wenig übertrieben mystifiziert. Wikipedias Aufsatz scheint mir objektiver.
 
Dass Ramanujans Denken die Welt der Zahlen dennoch deutlich müheloser und erfolgreicher zu betrachten verstand als jeder andere Mathematiker (Euler noch am ehesten ausgenommen), scheint erwiesen.
 
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Man lese auch den Bericht Computer mit legendärer Mathe-Intuition über eine Art KI, mit der man versucht, Ramanujans Denkwege nachzuahmen = The Ramanjuam Machine: eine KI aus 2020.
 
Könnte es also sein, dass er seine zahlentheoretischen Formeln und gegen wichtige Konstanten kovergierenden Reihen tatsächlich vor allem intuitiv gefunden hat?
 
Gegen diese Vermuting spricht wenigstens Ramanujans Master Theorem. [ Aber... ]

 

 Beitrag 0-529
Warum auch jeder Gedanke nur Quantensystem ist

 
 

 
Über das Wirkpotential selbst kleinster Gedanken

 
 
Gegenstände durch Gedanken zu bewegen ist natürlich völlig unmöglich — aber ganz sicher nur deswegen, weil ihre Wirkung dafür um SEHR viele Größenordnungen zu schwach ist.
 
Wahr ist aber auch:
    Gedanken existieren in Form von Anregungen des Feldes der physikalischen Grundkräfte durch das Geschehen in lebenden Gehirnen (i.W. also als sehr langwellige elektromagnetische Wellen).
     
    Jene aber breiten sich als Kugelwellen mit Lichtgeschwindigkeit um das sie erzeugende Gehirn herum aus. Damit ist jeder Gedanke Summe von Miliiarden von Milliarden sog. QuBits, von denen einzelne sich bestimmt über Milliarden von Jahren durch das Weltall bewegen werden, bis sie dann schließlich — i.A. an weit auseinander liegenden Orten — winzig kleine Wirkung zeitigen werden (durch Abgabe ihrer Energie an irgend ein anderes Quant).
     
    Vollständig ohne Wirkung ist jenes Gehirn also erst dann, wenn auch das letzte dieser Photonen aufgehört hat zu existieren.
     
    Denkende Wesen also verklingen in ihrer Wirkung über nahezu beliebig lange Zeit hinweg im Raum.


 

  Beitrag 2073-10
Unser Gehirn — auch nur ein Computer?

 
 
Harti in 2073-9:
Grtgrt in 2073-8:
 
Auf jeden Fall ist Zeit nichts, mit dem irgend ein Beobachter interagieren könnte. Zeit ist, in welchem Kontext auch immer, ein Abstraktum.

Hallo Grtgrt,

könnte man die Vorstellung (den Begriff) "Zeit" auch als ein Gedankenkonstrukt bezeichnen ?
Oder in Anlehnung an einen Computer unser Gehirn als Hardware und die Vorstellung von Zeit als Software ?

Unsere Vorstellung (unser Gefühl von) Zeit wäre dann ein Programm unseres Gehirns, mit dem wir die Veränderungen in der Natur erfassen. Ein anderes Programm wäre die Vorstellung von Raum.
 


Nun, Harti,

so habe ich es noch nie gesehen — dennoch scheint mir das durchaus Sinn zu machen, denn:
  • ein Abstraktum ist etwas durch Gedanken Konstruiertes (ein Gedankenkonstrukt),
  • und unser Gehirn scheint mir schon mit einen Computer vergleichbar:
    • Gehirnmasse ist ganz klar Hardware.
       
    • Als seine Software würde ich darin gespeicherte Erfahrungen sehen,
       
    • wobei gedankliche Konstrukte — als Denkergebnisse — zunächst mal Rechenergebnissen entsprechen (die man natürlich selbst wieder als Erfahrung nutzen kann. Und tatsächlich: Auch bei einem normalen Computer kann Software ja in beiden Rollen auftreten: erst als Rechenergebnis eines Programmgenerators, später dann dann als Programm, welches etwas errechnet).

Denken und Rechnen könnten so tatsächlich von gleicher Qualität sein — wenn da nicht noch Kreativität wäre, von der wir nicht wissen, wie sie in unserem Kopf zustande kommt. Bis das geklärt ist, muss man wohl annehmen:

Denken   =   Rechnen (Regelabarbeitung)   +   Zulassen von Ergebnis-Mutation (Kreativität)

 
Gruß, grtgrt